Donnerstag, 6. Januar 2011

Weihnachten und Silvester

Netterweise hab ich einfach so vom 24.12. bis 4.1. frei bekommen. An Heilig Abend hab ich mit 3 anderen Freiwilligen meine letzten Plaetzchen gegessen und bin spaeter mit Svenja zu ihrer Gastfamilie in Shagamu gefahren. Dort hatten wir einen sehr gemuetlichen Abend, aber so richtig weihnachtlich haben wir uns nicht gefuehlt. Es war trotzdem schoen ganz viel Weihnachtsmusik anzuhoeren, mit zuhause zu telefonieren und passende Deko mit Strohsternen, Kerzen, Adventskalender hatten wir auch. Am 25. sind wir mit Svenjas Gastmutter und -bruder in die Kirche gegangen. Es war aber, soweit ich es mitbekommen habe, ein ganz normaler Gottesdienst in der Apostolic Church. Weil wir fast 2 Stunden zu spaet kamen, hat er nur noch 1 1/2 Stunden gedauert. Zur Kollekte wurde Musik gespielt und die Leute sind der Reihe nach nach vorne getanzt um ihr Geld dort in eine grosse Schale zu legen. Die meisten sind auch mehrmals gegangen. Das fand ich seltsam, aber mir wurde schon von anderen erzaehlt, dass es sich hier in vielen Kirchen hauptsaechlich um Geld dreht.Nach dem Gottesdienst haben wir eingekauft und dann einen superleckeren Salat mit Rueben, Paprika, Kohl, Mais, Erbsen, Ei, Bohnen und Heinz Salat creme gemacht (Salat gibt es recht selten). Weihnachten wurde nicht gefeiert, auch am naechsten Tag (Boxing Day, also der Tag, an dem Geschenke aufgemacht werden) nicht. Geschenke gabs in ihrer Familie auch keine. Nur der Gastbruder hat von ihr ein Glas Nutella bekommen. Wir haben lange mit den kleinen Nachbarskindern gespielt und hatten es sehr gemuetlich. Ich hatte also sehr entspannte Tage und auch wenn es fuer mich nicht Weihnachten war, war es schoen und ich hatte jedenfalls absolut keinen Weihnachtsstress.
In der naechsten Woche hab ich die meiste Zeit bei Papa verbracht, einem aelteren Herren, der jedes Jahr einen Freiwilligen aufnimmt, bei dem es aber auch noch ein Freiwilligenzimmer gibt. Darin sind einige Matratzen und Betten und wir sind bei ihm immer willkommen. Einen Tag sind wir im Lekki Conservation Centre gewesen, einem Stueck Natur in Lagos mit vielen Tieren und Pflanzen. Die Krokodile und Antilopen haben wir zwar leider nicht gesehen, aber Pfaue, riessige Schildkroeten, viele Schmetterlinge und Voegel und Affen. Auch der Blick vom Baumhaus inmitten von Palmen und anderen grossen Baeumen war wunderbar. Am naechsten Tag waren wir im National Museum. Es war ganz interessant, aber leider gab es bei fast keinen Gegenstaenden Zeitangaben.
(Fotos von all dem kommen hoffentlich bald nach, weil mir eine Freundin aus versehen alle Bilder von der Kamera geloescht hat, aber die anderen Freiwilligen machen ja auch immer welche)
Silvester haben wir zusammen am Strand verbracht. Leider konnten wir das Feuerwerk in der Stadt wegen der dreckigen Luft und schlechten Sicht nicht sehen, sondern nur hoeren. Dafuer haben wir das Meer, vorbeifahrende, hellbeleuchtete Schiffe und einzelne Raketen am Strand genossen. Danach sind wir noch eine Weile in einen Club zum Tanzen. Richtig genial war der naechste Morgen; bestimmt das beste Neujahr, das ich erlebt hab. Nachdem wir Kekse, Orangensaft und Christstollen gefruehstueckt hatten, sind wir gleich schwimmen gegangen. Es war total ruhig, noch keine Leute da, das Wasser hat von der Sonne wunderbar geglitzert und war angenehm kuehl. Der Strand wurde tagsueber noch voll, aber es war trotzdem sehr schoen.

Die Freiwillige aus Frankreich ist fuer Weihnachten nach hause geflogen und hat fuer uns alle verschiedenen Kaese, Brotaufstriche und Wuerstchen mitgebracht. Mit in der Pfanne getoastetem Brot, Essiggurken und fein geschnittenen Aepfeln gab das einen leckeren Kaeseabend.












Sonst haben wir auch mal einen Tag bis 2 Uhr im Bett verbracht, irgendwelche Spiele gespielt, gelesen, leckeres Obst gegessen und es uns gut gehen lassen.


























Gestern war vorm Waisenhaus eine Party, weil eine Frau mit den Kindern und auch anderen Gaesten ihren Geburtstag gefeiert hat. Es war total putzig alle meine Kleinen in so schicken Natives zu sehen, die extra fuer diese Feier genaeht wurden.